Haut-Médoc

Das Haut-Médoc ist die Region des Médoc, die Bordeaux am nächsten liegt. Im Jahr 1855 erstellten Weinhändler und Weinbauprofis eine Klassifizierung der größten Weine des Médoc und legten damit eine hierarchische Liste der Grands Crus Classés fest. Diese aktualisierte Liste ist immer noch gültig und unterscheidet 62 prestigeträchtige Châteaux. Die durch ein Dekret vom 14. November 1936 als AOC anerkannte Region umfasst 25 Gemeinden. Die gut drainierten Terrassen aus kiesigem Schwemmland sind die bevorzugte Domäne des Cabernet Sauvignon, während sich der Merlot auf lehmigeren und tieferen Böden wohl fühlt. Die Rebfläche, die die Bezeichnung Haut-Médoc für sich beanspruchen kann, beläuft sich auf fast 4.600 Hektar.

Das Gebiet des Haut-Médoc, das hauptsächlich aus den Kieselsteinen der Garonne besteht, ist vor allem für seine extreme Vielfalt an Böden bekannt, die kalkhaltige Böden, lehmige Böden und sandige Parzellen miteinander verbinden. Die Weine aus Haut-Médoc sind aromatisch komplex und entfalten herrliche Aromen von roten und schwarzen Früchten sowie von Lakritze, manchmal mit einem Hauch von Minze oder Gewürzen. Wenn sie in Eichenfässern reifen, weisen sie eine elegante und sehr angenehme Holznote auf. Mit zunehmendem Alter entwickeln sie schöne Bouquets, die ein köstliches Festspiel von animalischen Noten (Leder, Pelz), Röstaromen (Mokka), Pflaumen, Zedernholz, Trüffeln usw. bieten. Es sind lebhafte, brillante, großzügige und kräftige Weine, die jedoch nicht übertrieben sind. Der Cabernet Sauvignon ist in der Assemblage dominant. Er wird mit Merlot kombiniert. Petit Verdot und in geringerem Maße auch Malbec werden ihnen häufig beigemischt.

Das Haut-Médoc ist eine Appellation mit vielen hochwertigen Weingütern, von denen das Château Cantemerle, das Château La Tour Carnet, das Château La Lagune und das Château Sociando-Mallet besonders zu erwähnen sind.