Saumur-Champigny

Saumur war unter Heinrich IV. die Hauptstadt der Hugenotten und seit dem 12. Jahrhundert ein wichtiger Handelsplatz. Der Name der Appellation Saumur-Champigny könnte vom lateinischen campus igni oder Feuerfeld abgeleitet sein, was auf das im Sommer besonders heiße Mikroklima in diesem Gebiet zurückzuführen ist. In der Appellationszone Saumur kann die Bezeichnung Champigny für die größten Rotweine hinzugefügt werden, die aus abgegrenzten Gebieten in acht Gemeinden in der Nähe von Saumur stammen: Souzay-Champigny, Chace, Montsoreau, Parnay, Saint-Cyr-en-Bourg, Saumur, Truquant und Varrains. Die Appellation Saumur-Champigny wurde somit durch das Dekret vom 31. Dezember 1957 offiziell anerkannt.

Die Weinberge von Saumur-Champigny befinden sich hauptsächlich auf den Sedimentböden der Kreidezeit (Turonien und Senonien) am südwestlichen Rand des Pariser Beckens. Diese Region, die durch weiße, aus der Tuffkreide stammende Böden gekennzeichnet ist, stellt das weiße Anjou dar, im Gegensatz zum schwarzen Anjou mit seinen dunklen Böden, die sich auf dem alten armorikanischen Sockel entwickelt haben. Die Weinberge von Saumur-Champigny befinden sich in einer bemerkenswerten Lage auf dem Plateau des oberen Turoniums und auf den Plateaus, die den Tuffstein überdecken. Sie profitieren von den Einflüssen eines gemäßigten ozeanischen Klimas.

Die Weinberge der Appellation Saumur-Champigny erstrecken sich über etwa 1.400 Hektar, auf denen jährlich 83.000 Hektoliter Wein produziert werden. Die zugelassenen Rebsorten sind Cabernet Franc (überwiegend in dem Gebiet), Cabernet Sauvignon und Pineau d'Aunis, die allerdings recht selten ist. Die Saumur-Champigny-Weine sind ausschließlich Rotweine, die man an ihrer leuchtenden, granatroten Farbe erkennen kann. Der Tuffstein verleiht ihnen eine charakteristische Feinheit und Leichtigkeit. Die meisten können in ihrer Jugend getrunken werden, aber ihre Komplexität zeigt sich erst nach mehreren Jahren der Lagerung (5 bis 20 Jahre). Der Charakter der Saumur-Champigny-Weine zeigt sich am besten in den Produkten, die von der Domaine des Roches Neuves, dem Clos Rougeard, der Domaine Saint-Just oder dem Château de Villeneuve angeboten werden.